Lesen und lesen lassen

Lesedauer: 2 Minuten

Haben Sie in den Sommerferien ein Buch gelesen? Oder sogar mehrere? Dann gehören Sie zu den 70% der Schweizerinnen und Schweizer, die pro Woche zu mindestens einem Buch gegriffen haben. Wir lesen nach wie vor viel. Grund genug, sich dem Thema Bücher und Lesen zu widmen. 5 spannende Fakten dazu.

1. Das meistgelesene Buch der Welt

Der Overall-Bestseller ist – die Bibel. Das meistgedruckte, am weitesten verbreitete und meistübersetzte Buch der Welt ist die Bibel. Davon gibt es gemäss Schätzungen ca. 5 Milliarden Exemplare.  Übereinandergestapelt ergäbe das einen Turm mit ca. 200’000 Kilometern Höhe. Nach Angaben der Deutschen Bibelgesellschaft gibt es Übersetzungen der vollständigen Bibel in 769 Sprachen, Teilübersetzungen in ca. 3000 Sprachen. Eines der ersten gedruckten Bücher in Europa war die sogenannte Gutenberg-Bibel. Sie soll etwa so viel wie 50 Ochsen gekostet haben. Eine Person aus der Schweiz ersteigerte 2019 eine Bibel aus der Druckerpresse von Johannes Gutenberg für knapp 1,2 Millionen Franken.

2. Bücher als Medizin

Lesen hilft zu entspannen – sowohl geistig als auch körperlich. Schon sechs Minuten interessanter Lektüre können den Stresspegel um bis zu 68% senken. Lesen dient damit besser zum Stressabbau als beispielsweise Musik hören oder eine Tasse Tee trinken. Lesen senkt den Blutdruck und die Herzfrequenz. Und Lesen kann helfen, Depressionen zu lindern. Vor allem beim Lesen von Belletristik können wir vorübergehend dem Alltag entfliehen und in die Abenteuer anderer Figuren eintauchen. Analog zur Mal- oder Musiktherapie greift die Bibliotherapie auf das Lesen oder Hören von Geschichten zurück, um den therapeutischen Prozess in Gang zu bringen.

3. Gedruckte Bücher und Social Media – kein Widerspruch

Eine der engagiertesten Communities auf TikTok ist  #BookTok. Auf der Plattform präsentieren hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene – sogenannte Booktoker – in kurzen Videos Lesetipps und Buchbesprechungen. Sie filmen sich auch beim Lesen, beim Kauf neuer Bücher in der Lieblingsbuchhandlung, zeigen das eigene Bücherregal, geben Tipps, wie man ein Lesetief überwindet, oder starten Lese-Challenges. 2023 wurden in der Schweiz über 290 Millionen Mal Videos mit dem Hashtag #BookTok angeschaut. Seit April 2023 gibt es eine monatliche Booktok-Bestsellerliste.  Diese beeinflussen den Buchmarkt weltweit.

4. Weltrekord im Schnelllesen

Das Guinness-Buch der Rekorde anerkannte 1990 den Amerikaner Howard Berg als schnellsten Leser der Welt. Sein Weltrekord liegt bei 25’000 Wörtern, also etwa 80 Seiten. Pro Minute!  Zum Vergleich: Eine Durchschnittsleserin bringt es auf 200 bis 300 Wörter pro Minute. Und käme vermutlich schon beim blossen Durchblättern eines Buchs nicht auf 80 Seiten. Bei Bergs Rekord wurde nicht überprüft, ob er die Seiten tatsächlich gelesen hatte. Aber noch bei 4’700 Wörtern pro Minute soll er 85% des Gelesenen auch verstanden haben. Berg hat seine Technik durch gezieltes Studium und Übung entwickelt, wobei er auf Methoden aus der Psychologie und Pädagogik zurückgriff.

5. Warum man ein Buch «aufschlägt»

Der Aufschlag im Tennis ist ein Kraftakt. Und wenn man ein Ei aufschlägt, geht es kaputt. Ist auch beim Aufschlagen eines Buchs Gewalt im Spiel? Früher schon. Im Mittelalter wurden die wertvollen Seiten zum Schutz zwischen zwei Buchdeckel aus Holz gesteckt. Mit Metallklammern wurden die Buchdeckel verbunden und verschlossen. Oft wurden die Seiten durch die Feuchtigkeit etwas dicker oder die Klammern rosteten. Durch einen kräftigen Schlag auf den Buchdeckel liessen sich die Klammern öffnen – man hatte das Buch aufgeschlagen.

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